Empathie-Verlust?
- Sabi
- 30. Okt. 2016
- 2 Min. Lesezeit
Folgender Fall der unterlassenen Hilfeleistung macht zur Zeit die Runde:
Ein 82-jähriger Mann bricht in einer Essener Bank zusammen. Vier Bankkunden ignorieren den in der Schalterhalle liegenden, gut gekleideten Mann, steigen sogar einfach nur über ihn drüber. Erst ein fünfter Passant ruft den Rettungsdienst. Der Rentner stirbt bald darauf im Krankenhaus.
Was geht in den Köpfen mancher Leute nur vor?! Was ist daran so schwer, erste Hilfe zu leisten oder zumindest den Notruf zu wählen? Bricht sich der Mensch von heute dadurch einen Zacken aus der Krone?
Dabei ist es doch so einfach! Vor allem in der heutigen Zeit, wo jeder kaum noch ohne Handy aus dem Haus geht! Allein das Wählen der 112 ist schon der richtige Schritt! Und wenn man aus diversen Gründen (Ekel, man kann kein Blut sehen etc.) nicht helfen kann, so kann man doch andere Passanten aufhalten und um Hilfe bitten. Ideal wäre natürlich, wenn sich diese bereits selbst als Helfer anbieten.
Folgenden Fall habe ich selber miterlebt:
Es ist zwar kein so extremer Fall wie jener in Essen, aber dennoch ärgere ich mich noch immer über das Verhalten mancher Menschen.
Zugetragen hat sich alles vor etlichen Jahren. Damals war ich noch nicht beim Roten Kreuz und auch mein Erste-Hilfe-Kurs lag schon etwas zurück. Ich war zu Fuß auf dem Weg zum Einkaufen als ich bemerkt habe, wie eine ältere Dame einige Meter hinter mir gestürzt ist und am Rand der Straße auf dem Boden liegen bleibt. Eine weitere Frau und ich eilten sofort zu der Dame erkundigten uns nach ihr und halfen ihr auf. Währenddessen fuhren mindestens drei Fahrzeuge teilweise sehr nah an uns vorbei. Natürlich ohne uns Hilfe anzubieten!
Die Frau war sogesehen "nur" leicht verletzt und konnte mit unserer Hilfe gehen. Also brachten wir sie zu einer Arztpraxis, die nur wenige Meter entfernt war.
Es ist also nicht schwer, anderen zu helfen!
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